Traumatherapie
Traumatherapie – Eine Traumatherapie läuft in aller Regel in drei Phasen ab: Stabilisierung, Konfrontation und Integration. In der Stabilisierungsphase werden Techniken erarbeitet, damit Sie Gefühle der Sicherheit, Wehrhaftigkeit und Selbstwirksamkeit zurückgewinnen. Sie lernen, mit den starken Anspannungszuständen, welche die belastenden Erinnerungen und/oder Flashbags auslösen, umzugehen. Bei der Konfrontation geht es um eine gezielte und aktive Auseinandersetzung mit dem traumatischen Erlebnis. Dies kann gegebenenfalls mit Hypnotherapie in einer schonenden „indirekten“ Form – ohne die „reale“ Auseinandersetzung des Geschehens, erfolgen. In der letzten Phase der Traumatherapie steht die Integration des traumatischen Ereignisses in die eigene Lebensgeschichte. Wird ein Trauma nicht verarbeitet, können sich Traumafolgestörungen entwickeln. Dies kann das weitere Leben in großem Maße negativ beeinflussen. Ich freue mich, Sie in meinen Räumen in Hamburg und Lübeck begrüßen zu dürfen.
Bei einem Trauma kommt es meist zu einer Dissoziation während des Geschehens. Es kann zu einer Entemotionalisierung, einer Derealisation und/oder einer Depersonalisierung und „Selbstentfremdung“ führen. Dies ist der archetypische (Selbst)Heilungsversuch des Individualsystems. Die Person empfindet dann in etwa dies: „Es war, als ob ich neben mir gestanden hätte. Irgendwie hatte das alles gar nichts mit mir zu tun. Ich hatte keine Angst oder Schmerzen – mein Körper und das Geschehene waren mir fremd. Gefühlsmaßig war ich wie leer.“
Im Weiteren kommt jedoch alles darauf an, wie der Betroffene jetzt diesen zunächst schützenden „Trancezustand“ nutzt. Eine Realitätsverarbeitung des Erlebten kann entweder allein, wenn Bewältigungsmechanismen vorhanden sind, oder mit Hilfe eines intakten sozialen Umfeldes wie Familie oder Freunde erfolgen. Kommt es jedoch zu einer negativen „neurotischen“ Verarbeitung, wird z. B. bewusst jede Auseinandersetzung mit dem Geschehen, der Realität, vermieden – z. B. aus großer Angst heraus – ist dies für das Leben des Traumatisierten fatal. Häufig werden dann auch die Bezugspersonen mit einbezogen und geschädigt. Gelingt die Verarbeitung der traumatischen Erfahrung nach dem Erlebniss nur unvollständig oder gar nicht, können Traumafolgestörungen auftreten.
Traumatherapie bedeutet: Veränderung von Erinnerungen. Veränderung von Bewertung. Veränderung von Gefühlen.
Es gibt zwei verschiedene Modellvorstellungen wie Traumafolgestörungen entstehen.
Das traditionelle Modell ist das sogenannte Angstmodel: Es kann zu intrusiven Symptomen (Trigger), Angstsymptomen (generalisierter Angst, Panikattacken) oder anderen, unmittelbar auf das traumatische Ereignis bezogenen Beschwerden auftreten und die traumaassoziierte Symptomatik zu einer Einschränkung wichtiger Alltagsfunktionen oder der Lebensqualität führen. Symptome wie Flashbacks, Albträume und sich aufdrängende, intrusive Erinnerungen stellen Manifestationen der dissoziierten traumatischen Erfahrung dar und verhindern ein entspanntes Leben. Betroffene entfliehen manchmal in eine Art Traumwelt, ziehen sich aus sozialen Kontakten zurück, können“neben sich stehen“ (Depersonalisationszustände) oder können ihren Körper oder Körperteile nicht „spüren“ (Derealisationsphänomene).
Es können Angststörungen, Depressionen, Essstörungen, Zwangsstörungen und Suchtverhalten als sekundäre Symptome hinzukommen. Traumatisierte Menschen hegen oft Schuldgefühle, Scham, Selbstwertprobleme bis hin zu Vermeidungsverhalten und sozialem Rückzug belasten ihr Leben und häufig auch das familiäre und soziale Umfeld.
Das Modell der gestörten Informationsverarbeitung ergänzt heute das Angstmodell: Stressreaktionen werden durch intensive Reize wie Angst, Schmerz, Ekel ausgelöst. In dieser Situation wird Adrenalin vermehrt ausgeschüttet, welches als Verstärker für Lerninhalte gilt. Es wird angenommen, dass so die Angst nachhaltig abgespeichert wird. Nach Abklingen der Stressreaktion erfolgt eine Ausschüttung von Cortisol, welches für eine Dysfunktion des Hippocampus (Zuordnung von Fakten) zuständig ist. So kann es zu „Lücken“ im verbalen, deklarativen Gedächtnis kommen. Das führt eventuell zu verstärkten Fragmentierungen der traumatischen Erlebnisse und kann die Verarbeitung des Geschehens erschweren.
Implizite Erinnerung in explizite Erinnerung umwandeln.
Explizite Erinnerung „Normalzustand“: Verblassen der Erinnerung an das Geschehen mit der Zeit, variierbare Gefühlsbeteiligung (Distanz zum Geschehen), biographisch eingebundene Erinnerung (zu meinem Leben dazugehörig), episodische Erinnerung (narrativ), zeitlich und räumliche Einordnung möglich und das Geschehene ist kaum emotional triggerbar.
Implizite Erinnerung „Trauma“: Hyperamnesie, Albträume, Intrusionen (Trigger), intensive emotionale Gefühlsbeteiligung, fragmentarische Erinnerung (Lücken), verzerrtes Raum-Zeit-Gefühl des Erlebten sowie eine hohe emotionale Triggerbereitschaft.
Das bedeutet, es wird gelernt, das Geschehene sich als „Geschichte“ zu erzählen, welche vergangen und abgeschlossen ist. Hierdurch kann es möglich werden, in der Geschichtenerzählerposition eine gesunde Distanz einzunehmen. Desweiteren diese „Geschichte“ als erlebt und überwunden zu haben und diese in die eigene Lebensgeschichte zu integrieren.
Nicht nur die Konfrontation mit der traumatischen Reaktion kann sinnvoll sein, um eine Gewöhnung und Dämpfung der Angst und der Belastung zu erzeugen. Es sollten neue entlastende Aspekte und Bewertungen des Geschehens hinzukommen. Das Gefühl es „überlebt zu haben“ und der grausamen Situation entronnen zu sein, sowie das Gefühl im „Jetzt und Hier“ in Sicherheit zu sein können bedeutungsvoll sein, um das traumatische Erlebnis gesund zu verarbeiten.
Mit Psychotherpie oder Hypnotherapie kann es möglich werden, schonend das Geschehene zu verarbeiten. Es stehen unterschiedliche hypnotherapeutische Verfahren für die Verarbeitung eines Traumas zur Verfügung.
Ich freue mich auf Sie. …..Kontakt